Bericht des Fondsmanagements (Stand: 28.02.2023)
Die europäischen Aktienmärkte machten nach einem starken Januar weiter Boden gut trotz neuerlicher Sorgen über die Zinsentwicklung, ausgelöst durch stärkere Konjunktur- und Inationsdaten. Deshalb entwickelten sich Immobilienaktien im Monatsverlauf ungeachtet ihrer anfänglichen Stärke unterdurchschnittlich, wobei zinsempndlichere Titel in Deutschland und Schweden hinterherhinkten. Die Berichtssaison verlief weitgehend erwartungsgemäß und unterstrich den Zwiespalt zwischen den Immobilienwerten, die wegen der höheren Zinsen sinken, und den operativen Fundamentaldaten, die unverändert solide sind. So tragen wachsende Mieteinnahmen dazu bei, den Anstieg der Immobilienrenditen auszugleichen. Diese sind zum einen auf die Inationsbindung vieler Mietverträge und zum anderen auf den Anstieg der Marktmieten in strukturell geförderten Sektoren wie Logistik, Lagerhaltung, Gesundheit und Studentenwohnungen zurückzuführen. Daneben sehen wir weitere Anzeichen für eine Zweiteilung des Büromarktes, wobei nachhaltige Premiumobjekte ein überdurchschnittliches Mietwachstum erzielen und renditebedingte Wertverluste abfedern. Im Einzelhandel protierten die Unternehmen von der weiteren Erholung nach dem Ende der Pandemie, da sich die Käuferzahlen und Umsätze auf das Niveau von 2019 zubewegten und den Gewinnen Einmaleffekte zugutekamen. Die weiteren Aussichten sind jedoch nach wie vor unsicher. An den stagnierenden Anlagemärkten gab es nur wenige Transaktionen. Erste Anzeichen lassen jedoch auf eine baldige Belebung in bestimmten Marktbereichen schließen, da die Kapitalwerte nach einer rasanten Neubewertung, insbesondere in Großbritannien, wieder attraktiver geworden sind. Der Fonds (Anteilsklasse A2 in Euro nach Abzug von Gebühren) verbuchte eine Rendite von -1,8 % gegenüber -1,1 % für die Benchmark, den FTSE EPRA Nareit Developed Europe Capped Index.* Der französische Industrieimmobilienvermieter und -entwickler Argan trug wegen der Aussicht auf eine Aufnahme in den Index zur Performance bei. Der Lagereigentümer Safestore, der belgische Logistikeigentümer Montea und der französische Einzelhandelsvermieter Mercialys schnitten ebenfalls überdurchschnittlich ab. Zu den Verlustbringern gehörten VGP nach einem starken Januar und durchwachsenen Geschäftszahlen, PSP in der Schweiz und der Verzicht auf Engagements bei einigen Einzelhandelsnamen. Wegen der jüngsten Outperformance reduzierten wir die Positionen bei Aedica, das auf Gesundheitsimmobilien spezialisiert ist, und den Logistikspezialisten Argan und CTP. Die Erlöse reinvestierten wir in Zukäufe bei unseren aussichtsreichen Positionen PSP (Schweizer Bürovermieter), Mercialys (Lebensmittelhändler), Workspace (Flex-Office-Anbieter) und Big Yellow Group (Lagerimmobilien). *Die Performance des Fonds wird in der Regel nach Gebühren anhand der mittäglichen Kurse ermittelt, während die Benchmark-Bewertung auf Tagesschlusskursen basiert. Immobilien sind nicht immun gegen das sich verändernde Konjunkturumfeld. Aber da sie über verlässlichere Ertragsströme und Diversizierungsvorteile verfügen und langfristigen Inationsschutz bieten können, dürften sie Anlegern eine gewisse Sicherheit bieten. Die Themen Demograe, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Convenience Lifestyle werden sich in den kommenden Jahren sehr unterschiedlich auf die Fundamentaldaten der verschiedenen Teilsektoren auswirken. Daher ist es unseres Erachtens weiterhin wichtig, bei Anlagen in den Sektor selektiv vorzugehen. Auch die Qualität des Managements, der Aktiva und der Bilanz wird wieder wichtiger. Während der Direktimmobilienmarkt einige Zeit braucht, um sich auf die höheren Finanzierungskosten einzustellen, hat der börsennotierte Markt bereits reagiert. Das hat dazu geführt, dass Immobilienaktien mit so hohen Abschlägen wie selten zuvor zu den früheren Kapitalwerten gehandelt werden und ein äußerst unsicheres Umfeld einpreisen. Das könnte die durchaus attraktiven, verlässlichen und wachsenden Ertragsströme überlagern, die viele Immobiliengesellschaften bieten können. Wir erwarten jedoch, dass Anleger diesen Vorteil mit der Zeit honorieren werden.