Bericht des Fondsmanagements (Stand: 28.06.2024)
Im Juni kam es zu starken Schwankungen der Zinsen und Spreads. Grund waren das politische Risiko sowie die Fundamentaldaten. Zu Monatsbeginn fielen die Daten in den USA stärker aus. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor zeigte sich überraschend robust und bewegte sich deutlich in Expansionsterrain. Die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft zogen wider Erwarten stark an, und auch der durchschnittliche Stundenlohn fiel hoch aus. Insgesamt zeichnete sich am Arbeitsmarkt jedoch weiterhin ein gemischtes Bild, wobei die Umfragen unter Unternehmen stark ausfallen und sich jene unter den Privathaushalten, aus denen sich die Arbeitslosenquote ableitet, anhaltend schwach präsentieren. Darüber hinaus nahm die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung weiter leicht zu, was auf eine anhaltende Abkühlung am Arbeitsmarkt hindeutet, die genau im Auge behalten werden sollte. Die Inflationsdaten fielen dagegen überraschend schwach aus, wobei sich bei der Verteilung der Preiszuwächse ein wesentlicher Trendwechsel abzeichnet. Das niedrige Niveau ist auf das Segment Kerndienstleistungen zurückzuführen, das bislang wesentlich zur hartnäckigen Teuerung beigetragen hat und im Juni im Vergleich zu den vorherigen Werten deutlich gesunken ist. So fiel die Kerninflation auf ein Endniveau von 2,6% gegenüber dem Vorjahr und setzt ihre Abwärtsbewegung fort. In Europa war die Marktentwicklung geprägt von den vorgezogenen Neuwahlen in Frankreich, die von Präsident Macron einberufen worden waren, nachdem seine Partei bei den Wahlen zum Europäischen Parlament enttäuschend abgeschnitten hatte. Die daraus resultierende Unsicherheit bezüglich der Zusammensetzung des neuen Parlaments und der Auswirkungen auf die Haushaltsausgaben und -reformen hat eine deutliche Spreadweitung bei europäischen Staatsanleihen nach sich gezogen, wobei französische Papiere am schlechtesten abschnitten. Diese Schwäche machte sich zum Teil auch bei anderen Anlageklassen bemerkbar, wobei europäische Aktien ins Hintertreffen gerieten und sich die Spreads von Unternehmensanleihen weiteten. Die Volatilität im Zusammenhang mit den Wahlen sorgte in der zweiten Junihälfte für einen leichten Rückgang der Neuemissionen von Unternehmensanleihen, insbesondere im Investment-Grade-Segment. Unternehmensanleihen haben sich in dieser volatilen Phase insgesamt als vergleichsweise robust erwiesen. Was die Fundamentaldaten anbelangt, so sorgten die Frühindikatoren in der Eurozone für Enttäuschung, denn die Einkaufsmanagerindizes und Ifo-Umfragen schwächten sich erneut ab, was Zweifel an der Stärke des Konjunkturaufschwungs aufkommen ließ. Die Zentralbanksitzungen verliefen wie erwartet. Die EZB senkte die Zinsen erwartungsgemäß um 25 Bp. und gab zu verstehen, dass das Zinsniveau künftig je nach Datenlage flexibel angepasst würde. Die Fed beließ die Zinsen unverändert, hob ihre Prognosen für das Wachstum und die Inflation an und erwartet im Mittel nur noch eine Zinssenkung für 2024. Gleichzeitig bekräftigte Powell, die Fed würde bei Bedarf flexibel auf potenzielle Schwächephasen am Arbeitsmarkt reagieren. Die Marktzinsen gaben zu Monatsbeginn aufgrund der US-Inflationsdaten deutlich nach. Verstärkt wurde diese Abwärtsbewegung dann durch die Risikoaversion im Zuge der vorgezogenen Neuwahlen. Zu Monatsende hatten die Marktzinsen ihre zuvor erzielten Zugewinne größtenteils wieder abgegeben. Im Juni weiteten sich die Spreads von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating um 11 Bp. und jene von Hochzinspapieren im Schnitt um 23 Bp. Die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen sank auf 2,50%, während jene 10-jähriger US-Treasuries auf 4,40% zurückging. Was europäische Staatsanleihen anbelangt, so schnitten französische und italienische Papiere am schlechtesten ab, wobei sich die Spreads gegenüber deutschen Bundesanleihen um rund 25 Bp. weiteten. Infolge der Weitung der Swap Spreads um etwa 12 Bp. blieben Covered Bonds und SSAs ebenfalls hinter deutschen Bundesanleihen zurück. Vor diesem Hintergrund haben wir das allgemeine Risiko des Fonds verringert: Zum einenhaben wir unser Engagement in Hochzinsanleihen leicht reduziert, zum anderen haben wir vorübergehend Absicherungspositionen auf den itraxx (Absicherung gegen Kreditausfälle) aufgebaut, um das Kreditengagement des Fonds zum Teil abzusichern. Darüber hinaus behielten wir eine lange Durationsposition bei angesichts der schwächeren Konjunkturdaten und als Absicherung im Falle einer deutlichen Verschlechterung der Risikostimmung.