Bericht des Fondsmanagements (Stand: 31.10.2023)
Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und der daraus resultierende Konflikt haben die geopolitische Unsicherheit verstärkt. Dies hat zahlreiche mögliche Folgen, insbesondere dann, wenn sich der Konflikt auf den Rest der Region ausweitet. Zum einen könnte er das Vertrauen der Wirtschaftsakteure in einer Zeit untergraben, in der die Konjunktur in Europa bereits schwächelt. Zum anderen könnte er höhere Ölpreise nach sich ziehen, was die bereits zu beobachtende Verlangsamung der Inflation beeinträchtigen oder die Unternehmensmargen belasten könnte. Die Zentralbanken scheinen das Maß an geldpolitischer Straffung erreicht zu haben, das für sie mit einer Rückkehr der Inflation auf ihre mittelfristigen Zielwerte übereinstimmt. In der Eurozone deuten die schwache Wirtschaftsentwicklung (Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor mit 43 bzw. 47,8 in Kontraktionsterrain) und der deutlichere Rückgang der Inflation (2,9 % im Oktober nach 4,3 % im September) darauf hin, dass die Leitzinsen nicht weiter erhöht werden (der Einlagenzins liegt derzeit bei 4 %). In den USA gestaltet sich die Lage uneinheitlicher: Einerseits scheint sich die Wirtschaft robuster zu entwickeln (der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe bewegt sich bei 50, jener für den Dienstleistungssektor bei 50,9), andererseits verharrt die Preisteuerung stabil auf 3,7 %. Am US-Arbeitsmarkt kam es zu einem unerwartet starken Stellenaufbau von 336.000 neuen Stellen (erwartet worden waren 170.000). Die Zentralbanken warten nun ab, wie sich die Zinserhöhungen auf die Realwirtschaft auswirken. Vor diesem Hintergrund dürfte das kurze Ende der Zinskurve nicht länger durch die Straffungserwartungen in Mitleidenschaft gezogen werden und könnte schon bald von Erwartungen hinsichtlich Leitzinssenkungen profitieren, zumindest in der Eurozone. Die 10-jährigen US-Renditen beliefen sich Ende Oktober auf 4,93 %, was einem Anstieg um 36 Bp. gegenüber dem Vormonat und dem höchsten Wert seit Ende 2007 entspricht. Die kurzfristigen US-Renditen verharrten stabil bei 5,08 % (+4 Bp.). In der Eurozone entwickelten sich die Renditen im Monat ebenfalls relativ stabil, wobei jene 10-jähriger französischer Papiere und deutscher Bundesanleihen Ende Oktober bei 3,42 % (+2 Bp.) bzw. 2,80 % (-4 Bp.) lagen. Die Renditen entsprechender 2-jähriger Papiere sanken indes um 12 Bp. auf 3,40 % bzw. 18 Bp. auf 3,02 %. Die Renditen in Italien und Spanien profitierten von den stabilen oder rückläufigen Zinsen und gaben um jeweils 5 Bp. auf 4,72 % bzw. 3,88 % nach. S&P bestätigte das Rating Italiens bei stabilem Ausblick. Wie der Aktienmarkt litten auch die Kreditspreads unter schwachen Konjunkturindikatoren, dem anhaltenden Anstieg der Langfristzinsen und frühen Gewinnwarnungen. Im Monatsverlauf weiteten sich die Spreads am Markt für europäische IG-Anleihen leicht um 7 Bp. auf 160 Bp. Somit verzeichneten diese Papiere im Oktober einen um 0,2 % niedrigeren Ertrag als Treasuries mit gleicher Duration sowie einen Gesamtertrag von +0,4 %. Defensive Sektoren erzielten einen positiven Überschussertrag (+14 Bp. bei Konsumgütern), wohingegen dieser bei Finanzwerten und zyklischen Sektoren negativ ausfiel (-11 Bp. bei Banken und -57 Bp. bei Immobilien). Titel mit hohem Beta blieben hinter sichereren Anlagen zurück. Die Kreditspreads von Investment-Grade-Papieren haben sich um 7 Bp., jene von Coco-Anleihen um 8 Bp. und die von Hochzinsanleihen noch stärker um 43 Bp. ausgeweitet. Der Primärmarkt erwies sich im Oktober mit einem Gesamtvolumen an neuen grünen Anleihen von 17 Mrd. EUR als recht ruhig, was auf die Berichtssaison für das 3. Quartal zurückzuführen war. Die größte Emission im Monat betraf eine 20-jährige grüne Anleihe der Niederlande, mit der die dortige Regierung beinahe 5 Mrd. EUR einnahm. Im Industriesektor gab es lediglich einige Emissionen von H&M, FCC Servicios Ambioentales und Valeo SE. Unter den Versorgern begab Acciona Energia als einziges eine grüne Anleihe. Das Europäische Parlament hat die EU-Standards für grüne Anleihen (EU Green Bond Standards, EU GBS) angenommen, und die Endfassung wurde nun fünf Jahre nach dem ersten Vorschlag veröffentlicht. Die Kernpunkte sind die Taxonomiekonformität, das Registrierungssystem, der Übergangsplan, die Offenlegung und der Bestandsschutz (Grandfathering). Unseres Erachtens stellt dies einen Schritt in die richtige Richtung für den Markt für grüne Anleihen dar. Der Fonds beteiligte sich an der 5-jährigen Anleihe von Valeo und der 6-jährigen Anleihe von DNB Bank. Der Fonds hielt mit einer Versteilungsposition im 2- bis 30-jährigen Kurvensegment an seiner neutralen modifizierten Duration (6,34) im Vergleich zur Benchmark (6,37) fest und beließ das Beta bei 1,1. Was die Umweltauswirkungen betrifft, so hat der Fonds 206 Tonnen CO2 pro investierter Million Euro vermieden. Der Impact-Wert entwickelte sich im Vergleich zum Vormonat stabil.